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Ausbau der klimaneutralen Fernwärmeversorgung: Görlitz und Zgorzelec unterzeichnen Letter of Intent
Die Europastadt Görlitz/Zgorzelec wächst weiter zusammen: Heute haben der Oberbürgermeister von Görlitz, Octavian Ursu, und der Bürgermeister von Zgorzelec, Rafał Gronicz, in Anwesenheit der Sächsischen Staatsminister Wolfram Günther (Ministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft) und Thomas Schmidt (Staatsminister für Regionalentwicklung), einen „Letter of Intent“ für das Projekt „Klimaneutrale Fernwärme für die Europastadt“ unterschrieben. Als maßgeblicher Partner für die Umsetzung dieser Vision waren die Stadtwerke Görlitz AG (SWG), Teil der Veolia-Gruppe und vertreten durch ihren Vorstandsvorsitzenden Matthias Block, mit dabei.
Vor dem Hintergrund des Green Deals der Europäischen Kommission will die Europastadt bis 2050 klimaneutral werden. Dafür sollen die Fernwärmenetze von Görlitz und Zgorzelec verbunden und die Europastadt mit klimaneutraler Fernwärme gemeinsam versorgt werden. Die Umsetzung ist bis Ende 2030 geplant: In einem ersten Schritt bis 2022 erfolgt die Modernisierung der Wärmeerzeugungsanlage in Zgorzelec/Grozowa mit dem Ziel, die Emissionswerte schnell zu reduzieren, um EU-Vorgaben einhalten zu können. Hierzu wird die Leistung der alten Kohlekessel reduziert und durch neue Erdgas-Blockheizkraftwerke teilweise ersetzt. Die Überarbeitung der Erzeugungsstrategie für die Fernwärme-Standorte in Görlitz soll ebenfalls in Phase eins erfolgen. In Phase zwei bis 2030 ist der Bau der 2,5 Kilometer langen Verbindungsleitung zwischen den Versorgungsgebieten Zgorzelec und Görlitz-Königshufen sowie die komplette Umstellung des Heizwerks in Zgorzelec auf Biomasse geplant. In der Endausbaustufe soll das Wärmenetz Königshufen den überwiegenden Teil seines Wärmebedarfs aus Zgorzelec beziehen. Da die Verbindungsleitung über das Gelände der Görlitzer Kläranlage läuft, werden hier Wärmepotentiale ins Netz direkt eingebunden. Es handelt sich beispielsweise um die Nutzung der Abwärme aus dem Abwasser oder die Einbindung von Solarthermie. Auch die Umstellung der weiteren Fernwärmegebiete in Görlitz auf erneuerbare Energien soll in diesem Zeitraum erfolgen. Die Fernwärmeerzeugung erfolgt somit 2030 in beiden Städten komplett klimaneutral.
Dazu meint Staatsminister Thomas Schmidt: “(...) Mit dieser Kooperation verbinde ich die Hoffnung, dass die Generationenaufgabe ‚Strukturwandel‘ und das Gelingen der europäischen Energiewende auch im europäischen Verbund gemeinsam erfolgreich gestaltet werden kann.“ Staatsminister Wolfram Günther ergänzt: „Die Europastadt macht deutlich, dass auch Kommunen ihren Weg hin zu einer CO2-freien Energieversorgung gehen und damit einen substanziellen Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz leisten können. Außerdem zeigt sie, dass Klimaschutz nicht an Grenzen gebunden sein sollte und sein muss.”
Mehr zu den Hintergründen und weitere Stellungnahmen lesen Sie in der beigefügten Presseinformation der beteiligten Partner.
Pressekonferenz anlässlich der Unterzeichnung des Letter-of-intent: Staatsminister Schmidt, Oberbürgermeister Ursu, Bürgermeister Gronicz, Staatsminister Günther, ZPEC Bicki (v.l.). Foto: Nikolai Schmidt