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Model Group setzt in Weinfelden mit Veolia auf nachhaltige Abwasserbehandlung
Die Thurpapier, eine der ältesten Papierfabriken für hochwertige Wellkartonverpackungen in der Schweiz, hat Veolia Water Technologies Deutschland mit dem Ausbau und der Modernisierung der Abwasseraufbereitung beauftragt.
Die Zeichen stehen auf Expansion: Die Model Group erweitert die Produktion ihrer Papierfabrik am Hauptsitz in Weinfelden, entsprechend soll die Kapazität der bestehenden Abwasseranlage gesteigert werden. Der Auftrag für Veolia Water Technologies Deutschland umfasst das Engineering, die Lieferung und die Inbetriebnahme der Technologie. Zukünftig wird das gereinigte Abwasser den Umweltbestimmungen entsprechend so aufbereitet, dass es unbedenklich in die nahegelegene Thur eingeleitet werden kann. Die Anlage ist im Endausbau für 2.290 m³/Tag ausgelegt. Außerdem wird die Produktion von Biogas aus dem Abwasser den Standort unabhängiger von schwankenden Energiepreisen machen.
Das Projekt enthält auch umfangreiche Dienstleistungen wie den Anlagenservice, die After-Sales Betreuung und die Lieferung der Wasserchemikalien. Zudem werden die Aufbereitungssysteme an die digitale Serviceplattform Hubgrade angebunden.
Die neue Anlage besteht aus folgenden Komponenten:
- Biobed® Advanced EGSB (Expanded Granular Sludge Bed), ein anaerobes Verfahren zur Reinigung hochbelasteter, organischer Abwässer unter Gewinnung von Biogas
- Calthane FA – eine Kalkfalle zur Kalzium-Reduzierung
- AnoxKaldnes™ MBBR unter Verwendung des Z200-Carriers, eine nachgeschaltete Schwebebett-Stufe, die hohe Kalziumkonzentrationen tolerieren kann
- Idraflot® – Druckentspannungsflotation (DAF) zur Abtrennung von Feststoffen
- Hydrotech™ Scheibenfilter zur Reduzierung der nach der Flotation verbleibenden Feinstfeststoffe.
Alle Anlagen und Komponenten die bei diesem Projekt zum Einsatz kommen, stammen aus dem Portfolio von Veolia Water Technologies und werden vom erfahrenen Servicepersonal sowohl in Betrieb genommen als auch später rundum betreut. Die Wasserchemikalien sind bedarfsgerecht auf die Technologien von Veolia zugeschnitten und sorgen so für eine leistungsfähige und effiziente Betriebsführung.
„In Weinfelden werden innovative Schlüsseltechnologien eingesetzt, die in dieser Kombination eine wegweisende Referenz für die Abwasserbehandlung von Papierfabriken darstellen. Wir können dabei unsere gesamte Erfahrung von der Planung bis zum Anlagenservice einbringen und so der Model Group zuverlässige Qualität aus einer Hand bieten“, erläutert Volker Alps, Geschäftsführer Vertrieb von Veolia Water Technologies in Celle.
Die Technologien sollen nicht nur effizient sein, sondern auch beim Thema Umwelt- und Klimaschutz punkten. Das im Biobed-Verfahren gewonnene Biogas wird daher als Energie in die Papierfabrikation zurückgeführt, zudem die Schlammmenge mit diesem speziellen Verfahren erheblich reduziert. Damit verringert die Model Group ihren Verbrauch an Primärenergie und reduziert so auch ihren CO2-Footprint.
Die Model-Group bewertet das Projekt nach abgeschlossener Vorplanungsphase mit Veolia bereits positiv: “Veolia verfügt über umfassende Kenntnisse in der Behandlung von Industrieabwässern. Viele der Wettbewerber von Veolia sind nicht so breit aufgestellt,” kommentiert Philipp Lenhard, Manager Maintenance TPW. “Wir kennen unsere Kläranlage sehr gut und sind uns ihrer Besonderheiten bewusst. Trotz unseres Wissens haben wir uns dafür entschieden, das Know-how von Veolia mit all seinen Spezialisten zu nutzen. Unser Ziel ist es, eine stabile Kläranlage wirtschaftlich unter optimalen Betriebsbedingungen zu betreiben. Gemeinsam mit einem erfahrenen Anlagenlieferanten erreichen wir am ehesten den Weg zu einer wirtschaftlich betriebenen Kläranlage.”
Das internationale Projektteam von Veolia Water Technologies wird die Inbetriebnahme der biologischen Prozessstufen im ersten Jahr betreuen und überwachen. Für zusätzliche Sicherheit und Stabilität sorgt die Integration der digitalen Serviceplattform Hubgrade, über die alle technischen Prozesse zeit- und ortsunabhängig transparent dargestellt, gesteuert und optimiert werden können.
Die Inbetriebnahme ist für Ende 2022/Anfang 2023 geplant.