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Herforder Abwasser GmbH baut Anlage zur Spurenstoffelimination
Die Herforder Abwasser GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Herford, erweitert die Kläranlage um eine vierte Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination unter Nutzung des Actiflo® Carb-Verfahrens. Veolia Water Technologies Deutschland wurde mit dem Bau von drei großen Actiflo® Carb-Kompaktanlagen und drei Hydrotech- Scheibenfiltern als Actiflo® Disc-Anlage beauftragt. Jede Anlagenstraße hat eine Kapazität von 450 m3 /h. Der Auftrag ist das Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit zur Erforschung effizienter und wirtschaftlicher Verfahren beim Einsatz für eine vierte Reinigungsstufe am Standort. Die Bauarbeiten in der Kläranlage haben bereits begonnen.
“Die Herforder Abwasser GmbH leistet mit unserer Anlage große Pionierarbeit auf dem Gebiet der bisher gesetzlich nicht verpflichtenden vierten Reinigungsstufe”, bewertet Dr. Jürgen Barthel, verantwortlich für die Geschäftsentwicklung bei Veolia Water Technologies Deutschland, den Auftrag. “Die Ergebnisse der jahrelangen gemeinsamen Studien haben deutlich gezeigt wie einfach und effizient der Einsatz von Pulveraktivkohle ist. Die Elimination von Spurenstoffen aus dem Abwasser kann mit unserem Verfahren sowohl baulich als auch wirtschaftlich verlässlich gelingen”, so Dr. Barthel.
Als Spurenstoffen werden bestimmte Stoffe bezeichnet wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Kosmetikprodukte, Haushaltschemikalien, Biozide und Pestizide sowie Industriechemikalien, die über verschiedene Eintragspfade in unsere Gewässer gelangen. In konventionell ausgerüsteten Kläranlagen können diese Stoffe gar nicht oder nur teilweise eliminiert werden. Durch die Errichtung einer sogenannten vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen ist jedoch eine weitgehende Spurenstoffelimination aus dem Abwasser möglich.
Ein entscheidender Vorteil des Actiflo® -Carb-Verfahrens gegenüber konventionellen Pulveraktivkohleverfahren besteht in der deutlich geringeren Größe. Beengte Platzverhältnisse erschweren die Aufrüstung für viele Kläranlagen erheblich. In der Kombination mit den Hydrotech-Filtern als Actiflo® Disc-Anlage, existiert außerdem eine technische und ebenso wirtschaftliche Alternative zu Sandfiltern als Nachbehandlungsstufe.
Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist mit Herbst 2020 geplant. Die Investitionskosten betragen brutto ca. 13 Millionen Euro. Ungefähr 70% davon wird durch das Land Nordrhein Westfalen gefördert.